Wellensittich mit Lipom zwischen den Beinen

Die Tipps im Forum können in vielen Fällen den Gang zum Tierarzt nicht ersparen! Dennoch bitte ich hier um regen Erfahrungsaustausch!
Antworten
Michi1982
frisch geschlüpft
frisch geschlüpft
Beiträge: 3
Registriert: Mo Sep 06, 2010 22:39
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Wellensittich mit Lipom zwischen den Beinen

Beitrag von Michi1982 »

Hallo, ich hoffe hier weiß jemand Rat, ich bin ganz verzweifelt... :cry:

Mein Moritz, sechs/sieben Jahre alt, hat ein fettes Lipom zwischen den Beinen, neben der Kloake. Ich war schon mit ihm beim Tierarzt, das Ding ist nicht operabel, da zu groß, es wäre nicht genug Haut übrig, um die Wunde wieder zuzunähen, würde man es wegschneiden.

Mein Tierarzt hat mir also geraten, ihn ausgewogen zu ernähren, keine unnötigen Kalorien, damit das Ding nicht noch größer wird. Ansonsten meinte er, das würde ihm nicht weh tun und wir könnten nur hoffen, dass er nicht anfängt dran zu beißen. Für den Notfall, sollte das doch vorkommen, hat er mir so ein blutungsstillendes Pulver mitgegeben.

So, Moritz ging es sehr lange gut mit dem Lipom, putzmunter, fröhlich mit den anderen drei Wellis, fliegt viel, er benimmt sich bis zum heutigen Tag ganz normal. Nur beißt er seit ein paar Tagen dran rum, er hat zwischendurch immer mal ne blutige Schnabelspitze, und an dem Lipom selbst waren auch immer so kleine verschorfte Stellen zu sehen.

Und heute kam ich ins Zimmer, er flog grad, und verteilte Blutstropfen auf dem Boden! Schnabelspitze wieder rot, und das ganze Lipom blutig. Leider war er außerhalb des Käfigs, so dass ich ihn nicht fangen konnte, um das Pulver draufzumachen. Als er schließlich im Käfig war, hatte es schon aufgehört zu tropfen.

Leute, bitte helft mir, was soll ich tun??? Operabel ist das Ding nicht. Kann ich irgendwie verhindern, dass er es sich aufbeißt? Oder muss ich jetzt warten, bis er zu sehr dran rumknabbert und zu viel Blut verliert und... Ich mag gar nicht dran denken... :cry:

Ich bin total verzweifelt, hoffentlich weiß hier jemand Rat! Mein armer Moritz! :cry:

Traurige Grüße,
Michi
Benutzeravatar
Lilien
Wellensittich Profi
Wellensittich Profi
Beiträge: 3732
Registriert: Di Jan 24, 2006 15:28
Wohnort: München
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Lilien »

Hallo!

Das klingt blöd... Tut mir leid.

Hast Du einmal in Erwägung gezogen, einen anderen TA aufzusuchen und somit eine zweite Meinung zu bekommen?

Mein TA ist in Kolbermoor, er kann Minimalinvasive Eingriffe gut vornehmen, da er eine besondere Technik bei sich hat. Vielleicht ist er nicht zu weit weg, oder Du kannst ihn einmal anrufen.

Ansonsten glaube ich nicht daran, dass ein Lipom nur zum "wegschneiden" ist. Man kann doch auch nur aufschneiden, heraustrennen und dann wieder zunähen... Mhmm... Aber das ist jetzt vielleicht auch ein falscher Gedanke, der vielleicht auch garnicht für Vögel geeignet ist.

Viele Grüße
Tanja
Liebe Grüße von
Fine, Charly und natürlich mir

In Gedenken an meinen tollsten Brummer Charly †26.02.2012 und meine geliebte Amelie †04.07.2010 Bild

Bild

Mitglied im Columbo Fanclub Nr. 25

Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
Benutzeravatar
Heike
Wellensittich Profi
Wellensittich Profi
Beiträge: 9175
Registriert: So Jan 08, 2006 18:33
Wohnort: Hitchin, UK
Hat sich bedankt: 60 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal

Beitrag von Heike »

Die Meinung eines zweiten TA ist sicher nicht verkehrt. Es gibt ja gegen Tumore auch noch andere Behandlungsversuche als wegschneiden (falls das wirklich nicht mehr geht).

Allerdings klingt es für mich der Beschreinung nach ja jetzt doch schon recht weit fortgeschritten und wenn er erstmal anfängt dran rumzuknabbern, kann man kaum viel machen.... Da ist dann leider jetzt auch die Überlegung angesagt, ob und wann man mit ihm den allerletzten Gang zum TA geht, bevor er sich dort eine derart schmerzhafte Entzündung reinarbeitet oder sonstwie leidet... :cry:
Benutzeravatar
Schnuffy
Wellensittich Profi
Wellensittich Profi
Beiträge: 1269
Registriert: Fr Okt 13, 2006 12:45
Wohnort: Ilmenau
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Beitrag von Schnuffy »

Das kenne ich nur zu gut. Ich habe auch einen Welli mit Lipom. Im Winter hatte sie sich auch eine große Stelle aufgebissen, aber es hatte nicht stark geblutet. Ich nehme an die Haut hat sehr gespannt über dem Lipom. Das letze halbe Jahr hat sie das zum Glück nicht mehr gemacht und sie ist auch ein wenig "schlanker".
Ginny's Lipom kann auch nicht operiert werden, da es sich durch den ganzen Körper zieht. Sie hat auch verschiedene Mittelchen bekommen, aber geholfen hat nichts. Allerdings haben ihr die Umzüge immer gut getan. Durch den Stress in der fremden Umgebung hat sie immer etwas abgenommen und auch das Lipom ist kleiner geworden, allerdings war das Gewicht nach 2 Monaten wieder drauf...
Ich habe leider auch keinen Tipp für dich. Voreilig handeln würde ich aber nicht. Wenn ich auf die Meinung manch anderer gehört hätte (die bei mir zu Besuch waren) würde Ginny wahrscheinlich schon 4 Jahre nicht mehr leben... So lange ich sehe das sie nicht leidet und sich am Volierenleben beteiligt, ist alles gut :)

Mir wäre eine Operation bei einem 7-jährigen Wellensittich wahrscheinlich zu riskant.
Liebe Grüße von Anja
und den Piepmätzen
Michi1982
frisch geschlüpft
frisch geschlüpft
Beiträge: 3
Registriert: Mo Sep 06, 2010 22:39
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Michi1982 »

Ich bin bei Dr. Pieper in Leverkusen, seit Jahren schon, vogelkundiger Tierarzt, hat einen sehr guten Ruf und ich hab mich dort immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Was er gesagt hat, macht für mich schon Sinn. Auf dem Röntgenbild konnte man sehen, wie großflächig das Lipom war, und seine Begründung, dass die Fläche zu groß ist, als dass sie erfolgsversprechend operiert werden und wieder zugenäht werden könnte, ist für mich plausibel.

Moritz geht es soweit gut, er ist putzmunter, fliegt, kuschelt mit den anderen, benimmt sich völlig normal. Bis auf das Rumgebeiße an dem Ding halt.

Klar, der letzte Gang ist auch immer die letzte Lösung, nur sehe ich dazu im Moment keinen Anlass.

@ Schnuffy: Wie du schon sagst, eine OP wäre eh riskant, und solange er sich noch seines Lebens erfreut, sehe ich keinen Grund, ihn einschläfern zu lassen.

Ich hatte nur gehofft, dass hier jemand vielleicht eine Idee hat, wie man das dran Rumknabbern verhindern kann... Oder das Jucken, weswegen er knabbert? Ich weiß nicht weiter...

:cry: :cry: :cry:
Benutzeravatar
Schnuffy
Wellensittich Profi
Wellensittich Profi
Beiträge: 1269
Registriert: Fr Okt 13, 2006 12:45
Wohnort: Ilmenau
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0
Kontaktdaten:

Beitrag von Schnuffy »

Hmmm, das einzige was mir einfallen täte wäre ihn ein paar Tage (2 oder so sollten schon reichen) extra in einen anderen Raum zu setzen. Er würde halt ständig nach den anderen rufen... :(
Aber er würde dann wahrscheinlich auch nur das nötigste fressen. Ginny hat in einer ungewohnten Umgebung auch immer erstmal abgenommen und das Lipom ist kleiner geworden. Allerdings hält das auch nicht lang an...

Was anderes weiß ich leider auch nicht....
Liebe Grüße von Anja
und den Piepmätzen
Benutzeravatar
Heike
Wellensittich Profi
Wellensittich Profi
Beiträge: 9175
Registriert: So Jan 08, 2006 18:33
Wohnort: Hitchin, UK
Hat sich bedankt: 60 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal

Beitrag von Heike »

Hat der Dr. Piper (super TA, übrigens, da bist Du bestens aufgehoben!) mal was von einem Therapieversuch mit Tarantula, Spinnengift gesagt? Das veranlasst Tumore aller Art ihr Wachstum einzuschränken, mit Glück sogar zu stoppen oder der Tumor wird gar wieder kleiner. Auch soll er sich abkapseln, was bei einer bösaritgen Entartung dann das Risiko einer Streuung eindämmt.
Wir haben bei Tierarten verschiedenster Art großen Erfolg damit gehabt.
Michi1982
frisch geschlüpft
frisch geschlüpft
Beiträge: 3
Registriert: Mo Sep 06, 2010 22:39
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Michi1982 »

Nein, davon hat er nichts gesagt, hab ich auch noch nie was von gehört.

Bösartig ist das Ding aber wohl nicht, und es wächst auch nicht, es ist seit Monaten unverändert. Wie schon gesagt, Moritz hat monatelang gut damit gelebt und es war gar nichts. Und jetzt knabbert er plötzlich. Wobei das jetzt auch schon vier Tage her ist, seit er sich das aufgebissen hat, und jetzt ist das Ding halt dunkel von getrocknetem Blut, aber er geht nicht mehr dran, ich beobachte ihn.

Und mir kommt das Teil kleiner vor... Kann das sein, dass ein bisschen von der Suppe rausgetropft ist und es jetzt nicht mehr so prall gefüllt ist? Kann aber auch sein, dass das täuscht...
Benutzeravatar
Budgeriar
ist durchgemausert
ist durchgemausert
Beiträge: 559
Registriert: Fr Okt 15, 2004 8:04
Wohnort: Nähe Dortmund
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Budgeriar »

Also bei einer Katze habe ich einmal eine Form des Lipoms, vermutlich ausgelöst durch ausgeprägte hormonelle Disbalancen, beobachtet, das aufgegangen und quasi "ausgelaufen" ist und seither stark verkleinert keine weiteren Probleme mehr bereitet, aber ob das bei Vögeln ebenso möglich ist, kann ich dir leider nicht sagen, evtl. weiß ja jmd. anderes da mehr?
vLG
Stefan & seine Rabauken

* in memoria Peppi († 30.7.2006) und Tweety († 31.10.2011) *
Benutzeravatar
Franz DSV1739
Administrator
Administrator
Beiträge: 5452
Registriert: Fr Nov 01, 2002 14:05
Wohnort: Edling
Hat sich bedankt: 479 Mal
Danksagung erhalten: 154 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Franz DSV1739 »

Hallo,

wechsle den Tierarzt!
Ein Lipom kann immer heraus geschnitten werden. Die Begründung des TA ist fast schon lächerlich, denn er muß nach Entfernung des Lipoms sogar überschüssige Haut entfernen.

Ernährung ändert nichts am Lipom. Auch das war ein äußerst dummer Ratschlag.

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht über dich verärgert, sondern über den Tierarzt.

Ich bin immer wieder erstaunt welche Tierärzte so alles auf die Tierwelt los gelassen werden!

Grüße
Franz
Cody227
frisch geschlüpft
frisch geschlüpft
Beiträge: 6
Registriert: Di Sep 28, 2010 18:01
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Cody227 »

Hi, ich hätte da eine Idee wie du das Herumknabbern am Lipom verhindern kannst. Du könntest irgendein flüßiges Zeugs auf das Lipom machen, dass dem Vogel absolut nicht schmeckt, dann findet er das herumknabbern eklig und lässt es vlt. Da müsstest du ihn aber jedes mal in die Hand nehmen...
Antworten

Zurück zu „Mein Wellensittich ist krank - Wer weiß Rat?“