Wellensittisch Einzelhaltung

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Esther

Wellensittisch Einzelhaltung

Beitrag von Esther »

Hallo

Ich habe eine Frage wegen Einzelhaltung. Ich war über die Feiertage bei meiner alten Tante zu Besuch und habe dort einen Wellensittich aus Einzelhaltung übernommen. Er ist ca 7-8 Jahre alt und war immer alleine. Er durfte von früh bis abends raus und ist total zahm und spricht auch viele Worte und Sätze. Meine Tante ist nicht mehr so fit und bat mich mich um den Wellensittisch zu kümmern. Ich bin jetzt zweigeteilt: soll ich einen Partner für Bubi suchen oder nicht? Er war so lange alleine. Akzeptiert er jetze noch einen Partner?
LG, Esther
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Neandertaler
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Beitrag von Neandertaler »

An dieser Frage werden die Meinungen in diesem Forum wohl stark auseinander gehen.

Für mich ist es entscheidened, wie die Lebensbedingungen für Ihren Vogel jetzt sind. Wenn den ganzen Tag jemand zu Hause ist, kann weiter Einzelhaltung toleriert werden.

Wenn aber im neuen Haushalt der Vogel oft längere Zeit allein ist, empfehle ich einen Partner.

Ein Partner dürfte keine Probleme bereiten. Zwar wird es ein paar Tage dauern, bis der neue akzeptiert wird, aber Probleme hierbei sind so selten, das Sie sich deshalb keine Sorgen machen sollten. Allerdings werden die beiden sich dann überwiegend mit sich gegenseitig beschäftigen, deshalb wird Ihr bisheriger etwas von seiner Zutraulichkeit verlieren.

Besser wäre aus meiner Sicht, es mit einem Partner zu versuchen.
Mit Züchtergruß
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Tanja
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Beitrag von Tanja »

Also ich denke auch du solltest versuchen ihn noch an einen Partner zu gewöhnen.
Ich habe in meinem Schwarm auch einen Welli der aus 10 jähriger Einzelhaltung stammt. und bei dem hat das mit der Vergesellschaftung sehr gut geklappt.
Mittlerweile ist es so als wär es nie anders gewesen

LG,Tanja
Esther

Beitrag von Esther »

Danke für eure Meinungen. Hat mir schon etwas geholfen. Ich habe da eine Idee. Was haltet ihr davon: Ich versuche einfach einen Wellli "auf Probe" zu bekommen, mit "Rückgaberecht" sozusagen. Ich habe sonst Angst die Situation nicht in den Griff zu bekommen. Vielleicht finde ich einen Züchter der das für mich macht. Habe auch schon einen in der Züchterdatenbank (links im Menue) gefunden. Den frag ich einfach :-)
LG, Esther
Tanja
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Beitrag von Tanja »

Aber gib ihen bitte gügend Zeit sich andeinander zu gewöhnen.
Bei meinen hat es auch 6 Wochen gedauert, bis er in die gruppe eingegliedrt war.
Estelle

Beitrag von Estelle »

Dem bereits Gesagten möchte ich mich anschließen. Ein Versuch ist es in jedem Falle wert :)
Ich kann nur noch hinzufügen, die beiden dann nicht gleich zusammen in einen Käfig zu setzen, sondern beide zunächst in getrennten Käfigen nebeneinander zu stellen. So können sie sich "beschnuppern", und der "alte" Welli fühlt sich nicht überrumpelt.
7- 8 Jahre Einzehlaltung sind eine verdammt lange Zeit, da muss sich der Welli erst langsam wieder an soziale Kontakte gewöhnen.
Da Wellis aber gesellige Tiere sind, dürfte es kein Problem geben. Wie gesagt, man braucht Geduld.
Viel Erfolg!
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Neandertaler
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Beitrag von Neandertaler »

Das mit dem aneinander gewöhnen muss nicht unbedingt sein.

Irgendwann kommen die beiden zusammen, da ist es unerheblich, ob sie vorher in Käfigen nebeneinander gestanden haben. Diese Situation in 2 Käfigen bedeutet viel eher Stress als sie gleich zusammenzusetzen.

Nach dem Zusammenbringen genau beobachten, wie sie aufeinander zugehen und Kontakt aufnehmen.
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Beitrag von Sierra »

Hi!

Ich muss mich da eher an die Antwort Estelles anschliessen.
Wenn ein Wellensittich eine so lange Zeit der Einzelhaltung hinter sich hat, sollte man ihm in SEINEN Käfig nicht einfach einen Partner rein setzen.
Er ist total überrumpelt und betrachtet den Neuling vielleicht sogar erstmal als Eindringling in sein Reich und nicht als potentiellen Freund.

Ein bisschen Abstand kann da zumindest die ersten Minuten, Stunden - je nach dem wie lange die beiden brauchen um neugierig aufeinander zu werden, was meist nicht all zu lange dauert - nicht schaden.

Sierra.
Gast

Beitrag von Gast »

Hi,

Dieses Thema ist irrelevant, da jeder eine andere Meinung hat und da das Thema nie Enden wird -es wird immer Leute geben, die Wellensittiche als Paare und als Einzeltiere halten-
Genau so gut könnte man in eine Talk-Show gehen und dort einen NIE endenden Streit führen.
Es wird nie eine Welt geben wo Wellis immer zu zweit gehalten werden!
Daher braucht man auch keine Einzelhalter zu "beschimpfen".

Ein Thema das nie enden wird, und das noch mehr Streit hervor ruft!

MfG Gast
Gast

Beitrag von Gast »

Also ich denke 2 sind immer besser, es gibt eigentlich nur Vorteile wenn man es objektiv für den Vogel betrachtet.
Hatte schon viele Paare und teilweise musste erstmal die Hackordnung ausgetragen werden. Es gibt dominante Weibchen und die bestehen auf ihrem Recht, wenn das dann aber klargestellt ist, kanns sogar Liebe geben. Also so lange man keine Angst vor ernsthaften Verletzungen haben muss, die Vögel also Raum haben sich auszuweichen, so lange würde ich sie auch beisammen lassen. Und man kann ja auch den Käfig komplett umgestalten, dann ists auch für den alten Wellensittich neu. In der Natur ändert sich auch oft etwas und über eines sind wir uns doch einig, Langeweile und Wellis, das sollte nicht zusammen passen. Und schon deshalb sind 2 Pflicht.
Benny
Olaf

Beitrag von Olaf »

Neandertaler hat geschrieben:Für mich ist es entscheidened, wie die Lebensbedingungen für Ihren Vogel jetzt sind. Wenn den ganzen Tag jemand zu Hause ist, kann weiter Einzelhaltung toleriert werden.
Hallo Neandertaler,

das ist keine korrekte Auskunft. Wenn Du bitte mal das Tierschutzgesetz durchließt und dazu das Gutsachten zur Sittich und Papageienhaltung, dann wüsstest Du, das dieses nicht artgerecht und somit gegen das Tierschutzgesetz verstößt.
hjb(52)

Beitrag von hjb(52) »

Die Wurzeln der Einzelhaltung, begannen in der Zeit als die Vögel im 19. Jahrhundert importiert und langsam nach gezogen wurden. Hier waren es zunächst besser gestellt Leute, die sich mit der Zucht der Importe befassten. Im 20. Jahrhundert konnten nun sehr langsam auch die Normalen Bewohner Europas diese Nachzuchten erwerben. In dieser Zeit entstanden Zuchthöfe z.B. in Frankreich, die es ermöglichten die Preise zu drücken. Damals waren die Vögel im gegensatz zu Heute westentlich teurer und die Ernährung schwerer und auch nicht billig.
So waren die froh die sich einen bunten Vogel leisten konnten, auch ein Exemplar zu haben.
Damals war die Haltung des Kanarienvogles und der Züchter auch in Deutschland schon sehr verbreitet und diese Sänger, wurden auch fast ausschließlich alleine gehalten, überwiegend Hähne, wegen ihres schönen Gesanges.
So wurde dieses Einzelhalgungs gebahren bis in die 60 er Jahre als normal empfunden. Die Aufklärung der damaligen Neuzeit durch Wissenschaftler und Naturverbunden Tierhaltern, sorgten langsam für eine Aufklärung, das die Einzelhaltung nicht gut für die Vögel ist. Auch fingen in dieser Zeit die Züchter an, die Leute diesbezüglich besser zu beraten, was die anschließende Haltung betraf. Viele die damals ihr Hobby zum Beruf machten ( Zoohändler) haben hier viel Aufklärung betrieben. Diese Spezies ist ja seit Jahren im sterben/Geschäftsschließungen.
Auch haben die Medien und Zeitschriften besonders, an der Aufklärung mit gewirkt.
MB

Artengerecht

Beitrag von MB »

Olaf hat geschrieben:Für mich ist es entscheidened, wie die Lebensbedingungen für Ihren Vogel jetzt sind. Wenn den ganzen Tag jemand zu Hause ist, kann weiter Einzelhaltung toleriert werden.
Ich glaube, auch so ist es keinesfalls eine tiergerechte Haltung. Der Sittich kann nicht sagen, dass er ne richtige Sittichdame/-herren besser fände, als den ollen Plastevogel oder nen Knutsch mit Frauchen/Herrchen. es ist doch einfach logisch, dass die Arten zusammen gehören. Gut, wir halten auch einen Hund, hatten früher mal zwei. Der Hund aber ist derart domestiziert, dass er mit dem Menschen als Ersatz recht gut klar kommt, obwohl jeder Hundebesitzer merkt, wie es auch den Hund freut, mit Artgenossen herumzutoben. Und wie verkümmern Menschen, die nur Kontakte zu Tieren haben.
Früher hat der Mensch die Tiere nur für sich gehalten, Wellis für sein eigenes Vergnügen. Heute gibt es immer mehr Menschen, die merken, dass die Natur ihre Gesetze hat und dass wir auch ihre Regeln beachten müssen. Und wenn man da ganz ehrlich ist, gehört kein Vogel letztendlich in einen Käfig.
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Beitrag von Neandertaler »

Antwort zu Olaf:

Mir sind sehr wohl die eingängigen gesetzlichen Vorschriften und Verordnungen bekannt. Ihre Auslegung ist Ihre persönliche, letztlich gibt es vom Gesetz her keine Handhabe gegen Einzelhaltung.
Wir gehen hier von einem Vogel aus, der seit vielen Jahren einzeln in menschlicher Obhut gehalten wird. Und wer meine erste Meinung hierzu richtig gelesen hat: so habe ich wohl bemerkt, dass ein Partner die bessere Lösung ist.

Antwort zu HJB:
Danke Hans-Jürgen für die Ausführungen und den geschichtlichen Abriss.

Noch etwas von mir:
In vielen Ausführungen lese ich bezüglich der gehaltenen Wellensittiche, dass von "Dame", "Herr", "Freund", aber auch "arme Sau" u.ä. geschrieben wird. Das deutet nicht nur auf eine recht innige Beziehung der Halter zu ihren Gefiederten hin, sondern bedeutet auch eine Vermenschlichung der Vögel.
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Beitrag von Patti »

Hallo Neandertaler,


In vielen Ausführungen lese ich bezüglich der gehaltenen Wellensittiche, dass von "Dame", "Herr", "Freund", aber auch "arme Sau" u.ä. geschrieben wird. Das deutet nicht nur auf eine recht innige Beziehung der Halter zu ihren Gefiederten hin, sondern bedeutet auch eine Vermenschlichung der Vögel.
Da muss ich dir leider widersprechen. Ich finde sowas weitaus weniger schlimm als die Betrachtung des Tiers als ein Objekt. Mir sagte mal jemand er hätte ein paar Nymphensittiche übernehmen sollen und da diese vermilbt waren hätte er sie kurzerhand "gegen die Wand geklatscht", genau das waren seine Worte.
Sowas finde ich weitaus schlimmer. Nur weil man seinen Vogel mit "Dame" oder "Herr" betitelt vermenschlicht man sie noch lange nicht.

Was anderes ist es, wenn die Tiere mit an den Tisch gelassen werden und vom Teller ungeeignete Nahrung fressen, das geht dann schon zuweit.

Aber ich nenne meinen Lieblings-Welli auch "meinen Dicken", trotzdem käme ich nie auf die Idee ihn zu vermenschlichen. Mir is auch unverständlich wie manche Hundebesitzer ihre Tiere anziehen oder im Handtäschchen rumtragen können bzw mit ins Bett nehmen o.ä.

Ein gesundes Maß an "Vermenschlichung" würde manchen Vögeln bzw deren Besitzern gar nicht schaden, dann würde so manch einer merken was er seinem Tier antut in der Annahme er hielte es artgerecht indem er ihn einzeln hält und ihm sprechen beibringt. :roll:

Grüßle
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Beitrag von Achim61 »

am Anfang hatten wir auch nur einen Sittich. NAch drei Wochen haben wir Ihr dann Gesekllschaft gekauft und die zwei sind ein Herz und eine Seele.
Ok der Nachteil ist vielleicht das sie sich mehr miteinander beschäftigen und nicht so mit uns, ist aber toll und macht Spaß die zwei verrückten zu beobachten.
Ich bereue die Entscheidung nicht zwei Vögel gekauft zu haben.

Gruß
Achim
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Achim
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo
Ich finde es wird zuviel Wind um dieses Thema gemacht. Mein Budgie ist mein 3. Wellensittich. Die anderen beiden sind leider kurz hintereinander verstorben. Ich kann es nicht glauben dass es schädlich sein soll, wenn ich ihn für ein paar Wochen alleine halte. Grundsätzlich bin ich aber schon dafür ein Pärchen zu halten.
Liebe Grüße
Soraya
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